Reisanbau im weltweiten Vergleich
Im weltweiten Vergleich steht Asien beim Reisanbau mit 90 Prozent ganz oben. Aber auch auf den anderen Kontinenten wird die wichtige Nutzpflanze angebaut. Kein Wunder, denn für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung stellt Reis das Hauptnahrungsmittel dar.
Zum Kultivieren benötigen Reispflanzen eine tropische Umgebung, denn mit Frost kommt er gar nicht klar. Die meisten Reissorten wachsen auf sumpfigen Untergrund, dennoch gibt es auch welche die als Trockenreis gezüchtet werden. In den Folgenden Abschnitten berichten wir über Reisanbau, sowie die Unterschiede zwischen Trockenreis und Nassreis.
Reisanbau Gebiete heute
Dank des heißen und feuchten Klimas in Asien, wachsen Reispflanzen dort besonders gut. In subtropischen Ländern wie China, Indien und Indonesien sieht man oft die terrassenartig angelegten Reisfelder.
Aber auch außerhalb Asiens lassen sich viele Reisanbau Zonen entdecken. In Europa steht der Reisanbau in Italien an erster Stelle. Aber auch in Südspanien, Portugal und Frankreich baut man Reis an. Weitere Reisanbau Gebiete befinden sich in den USA, in Afrika, sowie in Brasilien.
Wie funktioniert der Reisanbau?
Reisanbau ist allgemein ein sehr aufwendiger Prozess. Die Reispflanze benötigt ausreichend Wasser zum Wachsen, der Samen darf aber nicht direkt ins Wasser gesäht werden. Reis benötigt ein spezielles Klima zum Wachsen.
Die Wasserzufuhr erfolgt je nach örtlichen Umständen durch verschiedene Methoden. Manchmal sammelt man Regenwasser oder man hält Flutwasser in Staudämmen zurück. Kanäle oder Aquädukte speichern ebenso Wasser und bewässern die Reispflanzen.
Für den optimalen Reisanbau werden Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad Celcius benötigt. Die Minimaltemperatur sollte je nach Reissorte zwischen 10 und 18 Grad Celcius betragen. Kältere Temperaturen und vor allem Frost verträgt Reis nicht.
Traditioneller Reisanbau
Der Reisanbau erfolgt durch verschiedene Methoden. Bei der klassischen Art werden die Reispflanzen in Saatbeeten aufgezogen.
Wenn sie eine Länge von etwa 15 bis 25 Zentimeter aufweisen sind sie bereit zur Umpflanzung. Je nach Klima geschieht das nach etwa 20 bis maximal 45 Tagen. Allerdings müssen die Felder zuvor unter Wasser gesetzt werden. Anschließend setzt man die Felder unter Wasser.
Das Bearbeiten des Untergrunds erfolgt, wenn dieser bereits unter Wasser steht. Noch immer setzt man Wasserbüffel, Ochsen und andere Zugtiere ein um den Boden zu pflügen. Dies Prozess ist nicht nur für den Menschen, sondern auch für die Tiere eine kräftezehrende Arbeit. Auch die Pflege des Feldes erfolgt durch mühsame Handarbeit. Nach etwa fünf bis sechs Monaten ist der Reis zur Ernte bereit. Etwa drei Wochen vor Erntebeginn lässt man das Wasser abfließen.
Manuelle Reisernte
Auch die Ernte erfolgt mit mühsamer Handarbeit. Auf kleinen Flächen erntet man die Pflanzen mit Hilfe von Sicheln. Größere Anbauflächen dagegen erntet man schneller mit der Hilfe eines Mähdreschers.
Anschließend lässt man die Rispen in der Sonne trocknen. Um die Reiskörner von den Spelzen zu trennen, werden sie von den Bauern über Holzgestelle geschlagen.
Moderner Reisanbau
In Industriestaaten wie Australien, Europa oder den USA setzt man zum Aussähen von Reis Maschinen oder Flugzeuge ein. Große Maschinen erledigen Pflugarbeiten und das anschließende Dreschen erfolgt ebenso mit Maschinen. Selbst die Bewässerung erfolgt mit klugen, automatischen Systemen.
Warum baut man in Deutschland kein Reis an?
Reis benötigt zum Gedeihen besondere klimatische Bedingungen die in Deutschland nicht gegeben sind.
Als weiterer Grund Reis nicht in Deutschland anzubauen, sind die Kosten. Der Import von Reis ist weitaus günstiger als das Anbauen von Reis in Deutschland. Dies ist vor allem die Folge der Billiglöhne, die in den meisten Teilen Asiens herrschen. Im Gegensatz zu anderen Getreidesorten benötigt der Reisanbau einen viel größeren Aufwand.
Dennoch hat man im schwäbischen Eichstetten in 2009 den Versuch gewagt, Reis anzubauen. Das Experiment ist sogar erfolgreich abgeschlossen worden. Allerdings konnte sich der Versuch nicht durchsetzen. Als Gründe galten fehlende Investoren. Somit befindet sich das nördlichste Reisanbau-Gebiet der Welt weiterhin in der Schweiz.
Das Problem mit dem Methan beim Reisanbau
Besonders beim Nassreisanbau entstehen große Mengen des gefürchteten Methangases.
Neben Kohlenstoffdioxid gilt Methan als das stärkste Treibhausgas. Laut Wissenschaftler ist dieses sogar fast 20-mal effektiver was den Treibhauseffekt anbelangt. Schon lange versucht man mit diversen Methoden den Ausstoß von Methan zu reduzieren. Durch Änderung in der Bewässerung und Düngung können die Emissionen teilweise bis zu 50 Prozent verringert werden. Unterschiede gibt es ebenso bei den verschiedenen Reissorten. Einige stoßen mehr schädliche Gase ab als andere.